Meilensteine der Geschichte
der Traditionsgesellschaft KG Fidele Jungen 1946 e.V.
Chronik der Fidelen Jungen Wir schreiben das Jahr 1946. Die
Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse sind zu Ende, die Urteile vollstreckt.
Draußen hat der Winter bereits seinen Einzug gehalten. Die Deutschen leben von
Lebensmittelkarten, das heißt, sie hungern und frieren. In
der zerbombten Stadt Köln entsteht in diesem Nachkriegsjahr ein Lied, das
eindrucksvoll die scheinbar hoffnungslose Situation der Menschen beschreibt.
August Schnorrenberg, der Sohn des Dichters Gerhard Schnorrenberg, der für die
Millowitsch-Bühne viele Theaterstücke verfaßte, schreibt ein Lied, das um die
Welt geht und noch heute gerne gesungen wird: ”Am Dom zo Kölle, zo Kölle am Ring”. 11. November 1946: Im
Restaurant “Zum Kneppchen” sitzen einige junge Männer beisammen, um die
Teilnahme an einer karnevalistischen Sitzung der Karnevalsgesellschaft ”Kutt
erop” in Horrem zu besprechen. Nach den schweren Kriegserlebnissen und den
Wirren dieser turbulenten Zeit wollen sie einmal wieder von Herzen frei und
unbeschwert lachen können. Der
Abend in Horrem erfüllt die Erwartungen der jungen Männer. Man freut sich nach
den Jahren der karnevalistische Enthaltsamkeit über die närrischen
Darbietungen, die man ja durch die Kriegsgeschehnisse lange Zeit entbehren
mußte und vergißt für ein paar Stunden die Sorgen der Nachkriegszeit und die
schlechten Zeiten. Jetzt
zeigt es sich wieder einmal, daß der Rheinländer selbst in den schlechtesten
Zeiten versucht, dem Leben einen Sonnenstrahl abzugewinnen – er hat das Lachen
nicht verlernt. Nach
diesen frohen Stunden bei den Karnevalisten des Nachbarorts und noch unter dem
Eindruck der karnevalistischen Darbietungen kommen sie auf dem Heimweg von
Horrem nach Sindorf, den sie natürlich zu Fuß zurücklegen, zu der Überzeugung:
”So etwas müssen wir auch schaffen”. Sie entschließen sich, ihren Mitbürgern
ebenso frohe und schöne Stunden zu bieten, ihnen auch mit karnevalistischen
Veranstaltungen Freude und Frohsinn zu bringen. Besiegelt wird dieses Vorhaben
mit dem Hit “Caprifischer”, die bei untergehender Sonne aufs Meer hinausfahren.
Für diese Sindorfer “Jungkarnevalisten” aber sollte die Sonne aufgehen. Bevor der Sindorfer Karneval
jedoch steigen kann. sind noch einige Hürden zu nehmen. Man benötiqt eine
Sondergenehmigung der britischen Militärregierung, die außerdem zur Gründung
der Gesellschaft und zur Abhaltung der nun folgenden Veranstaltungen einen
politisch unbelasteten und unbescholtenen Bürgen genannt haben möchte. Der
inzwischen verstorbene hochverehrte Maurermeister Johann Schlang bürgt mit
seiner Person für die junge Gesellschaft. Nun endlich kann die
Karnevalsgesellschaft gegründet werden und Johann Schlang wird zum ersten
Schirmherrn der ersten Sitzung der,.Fidele Jungen”. Nach
nur vierzehntägiger Vorbereitungszeit steigt Anfang 1947 die erste
Karnevalssitzung im überfüllten Saal des Restaurants “Zum Kneppchen”. Willi
Wirtz (Heppendorfer Straße) wird Präsident der gerade gegründeten
Karnevalsgesellschaft und leitet die erste Sitzung wortgewandt, spritzig und
einfallsreich. Und nicht nur als Sitzungspräsident, sondern auch als Büttenredner
versteht er es vortrefflich den meisten Beifall an diesem Abend für seine
Darbietungen zu buchen. Um das karnevalistische Programm
zu vervollständigen, wird Jupp Hohmann als Prinz Josef I. gewählt und
eingesetzt. Die erste Session ist damit alles in allem vollständig. Bei dieser ersten Sitzung der
Fidele Jungen fehlt es an nichts: angefangen vom Elferrat mit bunten
Narrenkappen über die Bütt, einer blau-weißen Bühnendekoration und sogar einem
eigenen Damentanzkorps, das – unter der Leitung von Josef Hohmann – nach dem
Krieg mit zu den ersten Tanzgruppen im gesamten Erftkreis zählt. Willi Wirtz
und die anderen Fidele Jungen im Elferrat tragen Bratenröcke und Cuts, die sie
aus ihren Truhen ausgegraben haben und die kräftig nach Mottenkugeln stinken.
Aber das stört keinen der Anwesenden. Wer
in einer Brikettfabrik arbeitet, bringt Klütten mit zur Sitzung und wer
trotzdem friert, heizt sich heimlich mit ,,Knolly-Brandy”, dem selbstgebrannten
Zuckerrübenschnaps. Die Büttenredner und Sänger treten aus ”Spaß an der Freud”
auf und sind glücklich, daß sie dem Publikum ein paar unbeschwerte Stunden
bereiten können. Der erste Tanzmajor Willi Esser
und der Adjutant Hans Pohl (beides Gründungsmitglieder und auch heute noch
aktiv) sind nicht nur fidele, sondern auch glückliche Jungen, besteht doch die
Tanzgruppe aus hübschen, jungen Mädchen. Es versteht sich von selbst, daß die
Auftritte dieser Damentanzgruppe in den Sitzungs veranstaltungen der Fidele
Jungen Riesenerfolge sind. Aber auch über Sindorfs Grenzen hinaus repräsen
tieren sie die Karnevalsgesellschaft, z.B. in Steinstraß, Horrem, Heppendorf,
Golzheim, mit großem Erfolg. Durch die guten Beziehungen Heinz Deckers nach
Köln, tritt das Tanzkorps der Fidele Jungen sogar in einer Kölner Sitzung auf. In
der Zeit von 1946 bis 1951 setzen die Fidele Jungen in jeder Session einen
Prinz Karneval ein: 1947/48 Mitgründer Hans Wilkens, 1948/49 Jupp Hohmann,
1949/1950 und 1950/1951 das Mitglied Heinz Koch jun. Danach hat man auf die
Wahl des Prinz Karneval verzichtet. Als
Willi Wirtz seinen Wohnsitz aus beruflichen Gründen wechseln muß, übergibt er
sein Amt an den sehr geachteten und geschätzten Horremer Karnevalisten Jupp
Hohmann, der die junge Karnevalsgesellschaft durch die beiden nächsten
Sessionen führt. 1949 nehmen Mitglieder der Fidele
Jungen auf Einladung des Kölner Festkomitees am ersten Rosenmontagszug nach dem
Krieg teil. Bei den Narren am Zugweg machen sie sich besonders beliebt, weil
sie nicht Kamelle, sondern Briketts verteilen. Mit
Beginn der Session 1951/52 übernimmt Heinz Decker, der damalige Leiter des
Tanzkorps, die Präsidentschaft. Jahrzehntelang führt und prägt er die
Gesellschaft mit großem Engagement und unermüdlichem Optimismus. Während
man unter den Präsidenten Willi Wirtz und Jupp Hohmann noch Sitzungen in den
Nachbardörfern durchführt, gilt unter Heinz Decker die Devise: ,,Karneval für
die Sindorfer in Sindorf!” Von nun an finden
alle Veranstaltungen im Saal ”Zum Kneppchen” statt. Dieser
Trend setzt sich in den folgenden Jahren weiter fort, zumal durch den starken
Zuzug von Neubürgern der dörfliche Charakter vieler Gemeinden verloren geht. Nach
der Währungsreform wandelt sich mit den ”Goldenen 50er Jahren” auch das Bild
des Karnevals. Gesellschaften, die in die ser Zeit überleben wollen, sind
gezwungen, immer mehr auf eigene Kräfte zu verzichten und Redner und Sänger aus
den Metropolen des rheinischen Karnevals zu verpflichten. So
weicht mit der Zeit auch das eigene Tanzkorps den Kölner Tanzgruppen, die – mit
Ausnahme der Traditionskorps – Spitzenleistungen des Balletts mit
Akrobatikeinlagen zeigen. In dem Maße, in dem sich die Darbietungen ins
Profihafte steigern, klettern auch die Honorare immer höher. Mit den nur mäßig
steigenden Eintrittspreisen lassen sich die Kosten für eine Sitzung nicht mehr
auffangen. Diese
Entwicklung hat sich bis zum heutigen Tag fortgesetzt und dem ursprünglichen
Charakter des Volkskarnevals mehr geschadet als genutzt. Es ist ein Glück, daß
mit Hilfe der Spenden von Freunden und Gönnern weiterhin Karnevalssitzungen mit
Spitzenkräften geboten werden können, wie sie das fernsehverwöhnte Publikum
wünscht. Dann kommt das Jahr 1973: Sindorf
besitzt keinen Saal mehr! Was tun? Die Karnevalisten erinnern sich an ihre
Vorfahren und bauen ein Zelt auf. Dieses Zelt nennt sich Festzelt und wird auch
mit viel Liebe und Geschick ausgeschmückt, aber es bleibt eben ein Zelt. Am 24.
Februar 1973 ist deshalb auch im Kreisteil einer Kölner Zeitung über die
Karnevalssitzung der ”Fidele Jungen” zu lesen: ”Obwohl es eine Veranstaltung war,
mit der Organisatoren und Publikum zufrieden sein konnten, wurde auch der
Beweis dafür erbracht, wie nötig es die Gemeinde hat, die Saalfrage zu lösen:
Denn die Narren mußten im Zelt feiern. Auf die Notwendigkeit einer
Mehrzweckhalle wiesen sie denn auch Bürgermeister Heinz Wassen hin.” Doch
dieses Problem wird noch den nachfolgenden Bürgermeistern Kopfschmerzen
bereiten. 1974
kommt es zur kommunalen Neugliederung. Sindorf verliert seine Selbständigkeit
und wird zu einem Stadtteil der neuen Stadt Kerpen, der damals größten Stadt
des ebenfalls neu gebildeten Erftkreises. Sechs Jahre später, 1980,
konstituiert sich nach Kölner Vorbild das ”Festkomitee der Stadt Kerpen”, dem
alle Karnevalsgesellschaften der Stadt angehören. Die Versammlung wählt Heinz
Decker zum Vize-Präsidenten. Ein
vom Festkomitee ausgewähltes Dreigestirn ist – auch hier nach Kölner Vorbild –
närrischer Repräsentant der gesamten Stadt. Nach den Jahren 1981 und 1982
meldet sich jedoch im dritten Jahr keine Gesellschaft, um das Dreigestirn der
Stadt zu stellen. Schließlich
erklären sich die drei Sindorfer Gesellschaften bereit, ein gemeinsames
Dreigestirn zu stellen: Paul
Pfeifer als Prinz Paul I (KG Fidele Jungen), Heinz Kings als Bauer Heinz (KG
Rötsch mer jett) und Siegfried Kaselow als Jungfrau Sieglinde (IG Blötschköpp). Damit
haben die ”Fidele Jungen” nach 32 Jahren wieder einen Prinzen Karneval, auch
wenn sie ihn sich mit den anderen Gesellschaften des Ortes teilen. 1986,
pünktlich zum 40. Geburtstag der ”Fidele Jungen”, ist es dann endlich soweit.
Mit viel Geschick und Zähigkeit schafft es Bürgermeister Werner Stump, die
Ratsmitglieder und die Stadtverwaltung von der dringenden Notwendigkeit eines
Festsaales für den Stadtteil Sindorf zu überzeugen. Daraufhin
wird die Turnhalle der Ulrich-Schule in eine Mehrzweckhalle umgebaut und von
den Karnevalsgesellschaften zum ersten Mal getestet. Die Sindorfer sind
begeistert, und so mancher Besucher der Sitzungen und der Bälle meint, man habe
lange nicht mehr so schön in Sindorf Karneval gefeiert. Am 15. November 1986
wird der Festkommers, der vor 500 geladenen Gästen gefeiert wird, zum Höhepunkt
der Jubiläumssession. Im Jahre 1987 beginnen die
„Fidele Jungen“ mit dem Aufbau einer
Mädchen-Tanzgruppe, den ,,Fidele Pänz”. Innerhalb kürzester Zeit wird daraus
eine Gruppe, die im Sturm die Herzen der Zuschauer erobert. So ist schon ihr
erster Auftritt bei der Prunk- und Kostümsitzung der ”Fidele Jungen” (1988) ein
solcher Erfolg, daß sie bereits zwei Tage später bei der Kindersitzung der Ulrich-Schule
von den Kindern und Erwachsenen begeistert gefeiert werden. Von da an geht es steil aufwärts
und es folgen Auftritte in den Stadtteilen Kerpens, ja sogar in der Hochburg
des Karnevals: Köln! Seither ist der Name ”Fidele Pänz“ in der Stadt Kerpen und
darüber hinaus ein Begriff. Ungefähr
zur selben Zeit, bildet sich eine Jungengruppe, der ”Fidele Nachwuchs”. Diese
von Peter Porschen (1. Vorsitzender der Gesellschaft von 1990 bis 1994)
gegründet, steht heute unter der Leitung von Karl Josef Janz. Sie nimmt
regelmäßig am Sindorfer Dienstagszug teil. Es
ist unverkennbar, daß bei den ,,Fidele Jungen” die Jugend nach vorne drängt.
Diese Entwicklung macht auch vor dem Vorstand nicht halt. Die bedeutendste
Veränderung vollzieht sich auf der Prunk- und Kostümsitzung der Gesellschaft am
20. Januar 1989. Hier legt Heinz Decker nach fast vier Jahrzehnten sein
Präsidentenamt in jüngere Hände. Der
neue Präsident heißt Otfried Loeber, unter dessen Führung sich die Gesellschaft
in den folgenden Jahren zu einem wichtigen Bestandteil Sindorfs entwickelt.
Heinz Decker erhält in Würdigung seiner Verdienste als erstes Mitglied der
”Fidele Jungen” den Ehrenring der Gesellschaft und wird Ehrenpräsident der
Gesellschaft. Nachdem Heinz Decker das
Präsidentenamt abgegeben hatte, bildet sich unter seiner Federführung ein
Senat, dessen vornehmste Aufgabe es ist, die Gesellschaft ideell und finanziell
zu unterstützen. In
der Session 1990/91, in der die “Fidele Jungen” 4 x 11 Jahre alt werden, ist es
der Gesellschaft zudem vergönnt, das Dreigestirn der Stadt Kerpen zu stellen.
In einem feierlichen Akt wird am 4. Januar 1990 das 11. Dreigestirn des
Festkomitees der Stadt Kerpen proklamiert. An der Spitze der Narren in der
Kolpingstadt stehen: Prinz
Willi III (Willi Wirtz), Bauer Bernd (Bernd Framke) und Jungfrau Gerda (Gerd
Rasquin) Begleitet
wird das Dreigestirn von ihrem Adjutanten Rene Führen und geführt von dem
bewährten Prinzenführer des Festkomitees Willi Faßbender. Die
Proklamation in Kerpen-Türnich wird zum ersten und leider auch zum letzten
Höhepunkt im Karneval der Stadt Kerpen, denn wenig später bricht der Golfkrieg
”über den Karneval herein”. Die meisten Politiker tauchen unter und die Medien
stellen ihre Berichterstattung über den Karneval ein, obschon über jedes andere
,,Spektakel” weiter berichtet wird. Reinold
Louis, der Mann mit der größten Erfahrung in Sachen ”Kölner Brauchtum’, sagt
während einer Damensitzung unter anderem: ”Die Einstellung der
Berichterstattung reduziert das Kölner Kulturgut Karneval auf das Niveau eines
Amüsierbetriebs und stellt so alle, die sich ein Stück friedlicher und
friedfertiger Lebensqualität erhalten wollen, auf ein niedriges Niveau.” Später
bröckelt die Anti-Karnevals-Front langsam ab. Während der Erftkreis seinen
traditionellen Karnevalsempfang absagt, lädt der stellvertretende Bürgermeister
von Kerpen, Werner Stump, zum Karnevalsempfang ins Rathaus ein. Als einzige
Zeitung im Kölner Raum entschuldigt sich die Kölnische Rundschau nach der
Session bei Ihren Lesern mit dem bemerkenswerten Artikel von Engelbert Greis
“Fehler, die weh tun”. Die
”Fidele Jungen” entschließen sich, allen Unken- rufen zum Trotz, am
Karnevalssamstag mit ihrem Dreigestirn eine Kappenfahrt durch Sindorf zu
machen, da der traditionelle Kinderzug am Karnevalsdienstag abgesagt worden
ist. Über
1.000 Sindorfer Narren und Närrinnen, aber auch Gäste aus den benachbarten
Orten säumen den ”Zugweg” und jubeln dem Dreigestirn zu. Die Entscheidung für
diesen Umzug findet große positive Resonanz und weckt bei vielen Karnevalsjecken
Wehmut. Am
nächsten Tag findet dann nach einer kölschen Messe ein karnevalistischer
Frühschoppen statt, bei dem viele Sindorfer ihre Verbundenheit zum rheinischen
Karneval eindrucksvoll unter Beweis stellen. Obwohl
seines Höhepunktes beraubt (Teilnahme im größten Karnevalszug des Erftkreises
am Veilchendienstag, dem Sindorfer Kinderzug) und durch die politischen
Umstände stark eingeschränkt, versteht es gerade dieses Dreigestirn mit ihrem
Prinzen Willi III den Kerpener und Sindorfer Bürgern viel Freude zu bereiten.
Dieses Stadtdreigestirn hat durch seine Ausstrahlung sehr viel zum Ansehen
unserer Karnevalsgesellschaft in der Stadt und der Bevölkerung beigetragen. Kurz
nach der Karnevalssession stirbt der Ehrenpräsident der „Fidele Jungen“ Heinz
Decker am 27. Febr. 1991. Otfried
Loeber versteht es, in den folgenden Jahren eine Reihe junger Mitglieder für
die Vorstandsarbeit zu gewinnen. Unter der Führung des neuen Vorstandes
entwickeln sich die „Fidele Jungen“ zu einer großen Karnevalsgesellschaft.
Heute können wir mit Stolz eine Gesellschaft mit über 80 männlichen Mitgliedern
präsentieren. Die „Fidele Jungen“ sind satzungsgemäß eine
Männergesellschaft. Die Fidele Familie
ist aber tatsächlich viel größer. Denn natürlich sind der Fidele Nachwuchs, die
Pänz, die Tanzgarde, seit 2005 die Fidele Minis und die Frauen aller Mitglieder
der Gesellschaft zugehörig. Seit vielen Jahren wird der Stammtisch „Fidele
Mädchen“ gepflegt. Nach
dem Tode Heinz Deckers wählt der Senat Josef Schurf zu Ihrem Präsidenten. In
seiner leider nur sehr kurzen Amtszeit – Josef Schurf verstirbt überraschend am
19. Februar 1994 – setzt er doch wichtige Akzente in der Zusammenarbeit
zwischen Senat und den aktiven Mitgliedern. 1994 übernahm der ehemalige Prinz
Paul I. (Paul Pfeifer) und langjährige Präsident des CET (Club ehemaliger
Tollitäten der Stadt Kerpen) diese Aufgabe. Danach lenkten Günter Ehrlich und
seit 2002 Hannes Oberdick als Senatspräsident die Geschicke des Senats der
„Fidele Jungen“. Seit Gründung der Gesellschaft
war das Gasthaus “Zum Kneppchen” das karnevalistische Zuhause der „Fidele
Jungen“. Da die Gesellschaft inzwischen so viele Mitglieder zählt, reichen die
Räumlichkeiten nicht mehr aus. Am 29. April 1992 wird die erste
Mitgliederversammlung im neuen Vereinslokal „Haus Wilkens“ abgehalten. Die
Verbundenheit zum alten und neuen Vereinslokal ist auch im Bühnenbild der
„Fidele Jungen“ festgehalten. Der
Generationenwechsel in der Karnevalsgesellschaft wird bei den Vorstandswahlen
1994 deutlich. Mit dem langjährigen Literaten Hannes Oberdick und dem Zeugwart
Willi Merzenich übertragen die letzten alten Hasen ihre Vorstandsaufgaben an
jüngere Mitglieder. Bereits 1992 hat Willi Wirtz (Prinz Willi III) nach über
10-jähriger Vorstandsarbeit das Amt des Geschäftsführers an Hans Jürgen Thom
weitergegeben. Neuer 1. Vorsitzender wird Franz Josef Knauer. Auf
seinen Vorschlag bildet sich eine Fußgruppe, die 1994 erstmals am Sindorfer
Kinderzug teilnimmt. Mit dieser Gruppe wird das farbenprächtige Bild der
„Fidele Jungen“ im Dienstagszug (zwei Karnevalswagen und Fußgruppe) abgerundet.
Die
Kostüm- und Prunksitzungen der „Fidele Jungen“ sind unter der Führung des
Präsidenten Otfried Loeber zu einem Höhepunkt im Kerpener Karneval geworden.
Langsam wird die Mehrzweckhalle zu klein. Hier kommt den „Fidele Jungen“
die Einweihung der Mensa des Schulzentrums Horrem-Sinorf im Oktober 1994 zu
Hilfe. Das Angebot der Stadt Kerpen und der Schulleitung, die Mensa auch für
Veranstaltungen der Sindorfer Vereine zur Verfügung zu stellen, führt im
Vorstand kurzfristig zu dem Entschluss, die Sitzung nicht mehr in der
Mehrzweckhalle, sondern in der Mensa der Schule abzuhalten. Obwohl die
Vorbereitungen für die Sitzung 1995 bereits angelaufen sind (Eintrittskarten
sind bereits gedruckt, Plakate im Layout schon erstellt), wird im November 1994
der Wechsel im Einvernehmen mit den Mitgliedern beschlossen. Flugs
muß ein neuer Plan für das Aufstellen der Tische und Stühle entworfen und die
gesamte Organisation des Hallenaufbaus erarbeitet werden. Für die Besucher der
Prunksitzung wird ein Buspendelverkehr eingerichtet, damit die Gäste bequem zur
neuen Sitzungshalle gelangen. Vor allem aber liegt den „Fidele Jungen“ daran,
daß ihre Sindorfer Gäste nach der Sitzung wohlbehalten und gefahrlos wieder nach
Hause kommen. Die
Sitzung 1995 wird ein großer Erfolg. Die Anstrengungen haben sich gelohnt und
alle sind rundum zufrieden. Die neue Sitzungshalle, die durch ihre achteckige
Form den Besuchern insgesamt einen wesentlich besseren Blick auf die Bühne
bietet, wird begeistert angenommen. In
dem Jahr 1996 streben die „Fidele Jungen“ wieder einem Höhepunkt entgegen. Die
Gesellschaft wird 50 Jahre jung. Keiner der damaligen Gründer hat damals daran
gedacht, daß ihr Narrenschiff einmal dieses Alter erreichen könnte und eine
große und stolze Gesellschaft werden würde. Besonders
freuen sich die „Fidele Jungen“ darüber, daß sie in ihrem Gold-Jubiläumsjahr
wieder einmal das Stadtdreigestirn stellen dürfen. Mit
ihrem Präsidenten Otfried Loeber als Prinz Otfried I., dem Schatzmeister Ulli
Pohl als Jungfrau Ulrike und dem ehemaligen 1. Vorsitzenden Peter Porschen als
Bauer Peter wird das Dreigestirn von besonders verdienten Mitgliedern der
Gesellschaft gestellt. Begleitet
wird das Dreigestirn von dem Adjutanten Frank Hamacher (KG Fidele Jugnen),
sowie dem langjährigen und in allen Sitzungssälen beliebten Prinzenführer Willi
Faßbender. Es
ist der besondere Wunsch des künftigen Dreigestirns und auch der „Fidele
Jungen“, daß es in der kommenden Session gelingt, den Kerpener und vor allem
den Sindorfer Bürgerinnen und Bürgern ’Spa8 an dr Freud’ und viele
unvergeß1iche frohe Stunden zu bereiten. Dies bringt auch das Motto für die
Session 1996/97 zum Ausdruck: 50 Johr fidel, immer mit Hätz un
Siel Im Dreigestirnsjahr gibt es für
die „Fidele Jungen“ einen weiteren Höhepunkt: Die fidelen Pänz sind den Kinderschuhen entwachsen. Aus den „kleinen“
Mädchen sind hübsche junge Damen mit einer großen Ausstrahlung geworden. Sie
begleiten das Dreigestirn sooft es nur geht und erfreuen das Publikum und ganz
besonders die Herzen der „Fidele Jungen“ mit ihren tollen Tänzen. Im
Jubiläumsjahr gelingt der große Durchbruch auf den Bühnen der Stadt Kerpen; der
Lohn für hartes Training und nicht zuletzt das besondere Verdienst des neuen
Trainer Franz Josef Berning und der Betreuerin Christiane Fehmel. Die
erfolgreiche Session findet ihren krönenden Abschluß in der Teilnahme der
Karnevalsgesellschaft mit ihrem Dreigestirn an der Steubenparade 1997 in New
York. Die Tage in New York werden den Teilnehmern ein unvergeßliches Erlebnis
bleiben. Im Jahre 1998 wird neben der
weiterhin bestehenden Kinder- und Jugendtanzgruppe „Fidele Pänz“ für die
„älteren“ jungen Damen die „Tanzgarde der KG Fidele Jungen“ gegründet und mit
neuen und sehr ansprechenden Gardekostümen ausgestattet. Der Trainer Franz Josef Berning erkrankt schwer
und muß sein Amt niederlegen (er verstarb im Mai 1999). In der kurzen Zeit, die
unserem Mitglied Franz Josef Berning als Trainer gegeben war, hat er einen Grundstein für den
Erfolg der Tanzgarde gelegt. Seine Nachfolgerin im Traineramt wurde Christiane
Fehmel, die mit viel Einsatz und Freude die Tanzgarde leitet. Mit ihrem Können begeistert die
Garde nicht nur das Publikum im Erftkreis, sondern auch die Menschen in der
Karnevalshochburg Köln. Hinzu kommen viele erfolgreiche Plazierungen bei
Turnieren. Die Karnevalsgesellschaft „Fidele Jungen“ kann wieder einmal, wie in
den Gründungsjahren, voller Stolz mit einer erfolgreichen Tanzgruppe
aufwarten. 1999
feierten die Tanzgruppen ihr 11-jähriges Bühnenjubiläum und Heinz Pehnert wird
Präsident der Gesellschaft. Erstmals wird in Kerpen-Sindorf ein großer
Gardebiwak abgehalten, an dem viele Tanzgruppen und Garden befreundeter Gesellschaften
aus dem Erftkreis und aus Köln teilnehmen. Das Fest wird von den Sindorfer
Bürgerinnen und Bürgern mit großer Begeisterung angenommen. Diese Veranstaltung
ist auch heute noch ein beliebtes Treffen für befreundete Tanzgruppen. Hier
begeistern sie ein großes Publikum mit ihrem Können. Im Jahr 2000 wird Franz
Josef Knauer als Präsident der Gesellschaft gewählt. Bereits 1999 hatte er
diese Aufgabe kommissarisch übernommen. 2004 Abschaffung des Präsidentenamts
und Wahl eines Sitzungspräsidenten. Günter Fehmel (Vorsitzender seit 1999) wird
in der Vereinsführung bestätigt. Seit April 2004 ist Josef Lilienbecker als
Sitzungspräsident der Gesellschaft für Freud und Spaß zuständig. 2006/2007
stellen die Fidele Jungen wieder das Dreigestirn des Festkomitees der Stadt
Kerpen. Prinz Günter I. (Günter Heinisch), Jungfrau Gina Agrippina (Gino
Gasperi) und Bauer Willi (Willi Wirtz). Im gleichen Jahr wird die Gesellschaft
durch das Festkomitee der Stadt Kerpen zur Traditionsgesellschaft ernannt. Zu
Beginn der Jubiläumssession 2006/2007 zählen die Fidele Jungen über 80 Mitglieder.
Wieder ist es ihnen gelungen ein Stadtdreigestirn mit Prinz Günter I. (Günter
Heinisch), Jungfrau Gina Agrippina (Gino Gasperie) und Bauer Willi (Willi
Wirtz) zu stellen. Die
Gesellschaft feiert in der Session 2012/2013 ihr 66jähriges Jubiläum. Zum vierten Mal
darf die Gesellschaft das Dreigestirn des Festkomitees der Stadt Kerpen
stellen. Prinz Philipp I (Philipp Börsch), Bauer Klaus (Klaus Kummerow) und
Jungfrau Carla-Josefine (Karl-Josef Janz).Den
geschäftsführenden Vorstand bilden Günter Fehmel, Jürgen Mehnert und Hardy
Ohlig. Neben der Pflege des alten rheinischen Karnevalsbrauchtums engagiert
sich die Gesellschaft seit nunmehr 25 Jahren erfolgreich in der Jugendarbeit. Die
Jahreshauptversammlung der KG Fidele Jungen am 24. April 2014 leitete einen
behutsamen Generationenwechsel in der Führung der KG ein. Das Ziel sei es, so
der bisherige Vorsitzende Günter Fehmel, den inzwischen zahlreichen jungen
Mitglieder mehr gestalterische Einflussmöglichkeiten zu geben. Mit Bestätigung
der Mitgliedschaft übergab Günter Fehmel nach 15 Jahren im Amt des 1.
Vorsitzenden diese Aufgabe an Frank Ehrlich. Frank Ehrlich ist seit seiner
Jugend im Verein aktiv. Frank
Hamacher und Hans Jürgen Brasch stellten ihre Ämter ebenfalls für jüngere Vereinsmitglieder
zur Verfügung. Neuer Zeugwart wurde Michael Königs, Schriftführer Michael
Konnegen. Mit den geschäftsführenden Vorstandsmitgliedern Jürgen Mehnert und Hardy
Ohlig stehen dem neuen Vorsitzenden erfahrene Berater zur Verfügung, die für
Kontinuität im Verein stehen. Auch
die Tanzgarde der KG Fidele Jungen richtet sich zum Sessionsende 2013/2014 neu
aus. Die bisherige Leiterin Christiane Fehmel konnte nach über 20 Jahren im Amt
Kerstin Maletz als Nachfolgerin gewinnen. Kerstin Maletz war selbst lange Jahre
aktive Tänzerin in der Garde.
Im Oktober 2015
legte Frank Ehrlich sein Amt als Vorsitzender vorzeitig nieder, da er mit Blick
auf Veränderungen im privaten Bereich nicht mehr die Zeit aufbringen konnte,
die das Amt erfordert. Kurzfristig
übernahm der 2. Vorsitzende, Uwe Krispin, kommissarisch das Amt des 1.
Vorsitzenden und steuerte die KG durch eine gelungene Session 2015/2016. Am 21. April
2016 stand dann die Jahreshauptversammlung der Fidele Jungen mit den Vorstandswahlen
an. Uwe Krispin schied aus dem Vorstand aus. Ebenso stellte Hermann-Josef Otten
sein Amt zur Verfügung. Nach der Wahl setzte sich der geschäftsführende Vorstand
wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender wurde Marc Maletz, neuer Geschäftsführer
Arno Laubenstein und als neuer Schatzmeister wurde Norbert Hündgen gewählt. In
den erweiterten Vorstand wurden Carsten Maletz, Simon Breuer, Michael Königs,
Damian Brasch für das Orga-Team gewählt. Des Weiteren wurden Ulli Pohl zum 2.
Schatzmeister, Norbert Holthausen als Literat, Jürgen Mehnert als 2.
Vorsitzender und Josef „Poldi“ Lilienbecker wieder zum Sitzungspräsident
gewählt. In der Session
2016/2017 gab es wieder etwas zu feiern, die Traditionsgesellschaft Fidele
Jungen Sindorf feierte Geburtstag, den Siebzigsten um genau zu sein. Dies wurde dann auch am 15.01.2017 gebührend gefeiert. Begonnen wurde der Tag mit dem Besuch der heiligen Messe. Im Anschluss zog man in das festlich geschmückte Pfarrheim ein. Mit besonderem Stolz erfüllt die Fidelen Jungen, dass unser Gründungsmitglied, Willi Esser, an vielen Veranstaltungen mit Freude und Gesundheit teilnimmt. Hans Pohl, ebenfalls ein Gründungsmitglied der KG, hat sich leider aus gesundheitlichen Gründen etwas zurücknehmen müssen. Als Laudatoren konnten Hans Jürgen Bröcker, Ortsvorsteher Sindorf, und Jürgen Mein, Präsident des Festkomitees der Stadt Kerpen, gewonnen werden. Jürgen Mein war an diesem Tag nicht alleine erschienen! Er hatte das Dreigestirn der Stadt Kerpen mitgebracht, (Prinz Rainer, Bauer Willi und Jungfrau Michaela) welches von unserer Schwestergesellschaft der KG Rötsch mer Jett aus Sindorf – Sehnrath gestellt wurde. Durch das Dreigestirn wurde unserem Gründungsmitglied Willi Esser, so wie unserem langjährigen Vorsitzenden, Günter Fehmel, und seiner Frau, Christiane, lange Jahre Leiterin der Tanzgarde, die Ehre zu Teil mit der Prinzenspange ausgezeichnet zu werden. Viele Karnevalsgesellschaften und Vereine aus dem Stadtgebiet Kerpen und Umland hatten sich eingefunden um mit den Fidele Jungen zu feiern. Unsere Tanzgarden zeigten bei mehreren Auftritten ihr Können und wie nicht anders zu erwarten, waren unsere Mini Minis wieder die heimlichen Stars auf der Bühne. Das Klimpermännchen, Thomas Cüpper, trieb mit seinem Vortrag so manch einem Gast die Tränen in die Augen, wohl vor Lachen! Und auch der Vortrag unseres geschätzten Mitglieds, Heinz von Landenberg-Pehnert, der als Rückblick zu den Anfängen unserer Fidelen Jungen gedacht war, brachte vieles Nachdenkliche und Freudige zu Tage. So ging ein kurzweiliger Geburtstag zu Ende bei dem es neben Erbsensuppe und Kölsch auch noch viel Klaaf unter den Gästen gab.
Und es gab noch mehr zu feiern, die Tanzgarde feierte ihren 30. Geburtstag. Zu diesem Anlass wurde am 07.10.2017 das Foyer der Mehrzweckhalle festlich geschmückt. Viele Aktive und ehemalige Tänzerinnen trafen sich am Abend und tauschten beim anschauen der Fotoshow viele Erinnerungen aus, auch das ein oder andere Tränchen wurde verdrückt. Aber auch das Tanzen und der Spaß kam nicht zu kurz. Die jüngsten wurden von Mama und Papa begleitet und in den strahlenden Augen konnte man sehen alle hatten ihren Spaß. Unterstützt wurde die Tanzgarde an diesem Abend durch die Fidele Jungen die an der Theke und der Essensausgabe dafür sorgten das keiner zu kurz kam. Ebenso sorgte unser Mitglied Rene mit der entsprechenden Musik für Super Stimmung. Allen Helfern nochmal vielen Dank dafür. Am 19.04.2018 stand die Jahreshauptversammlung der Fidele
Jungen an mit Wahl eines neuen Vorstandes und erstmalig in der Geschichte der
KG wurde die Wahl verschoben, da es keinen Geschäftsführenden Vorstand gab. Da
der 1. Vorsitzende Marc Maletz bekannt gab, das er aus beruflichen und Privaten
Gründen nicht mehr zur Verfügung steht und unser Geschäftsführer Arno
Laubenstein aus Gesundheitlichen Gründen auch nicht mehr zur Verfügung stand.
In der kürze der Zeit war es leider nicht möglich alle Positionen im Vorstand
neu zu besetzen. Am 24.05.2018 war es dann soweit das in der
Jahreshauptversammlung Teil 2, ein neuer Vorstand gewählt werden konnte. Der
dann wie folgt aussieht an der Spitze als 1. Vorsitzender Norbert Hündgen, als
Geschäftsführer Jürgen Mehnert und als Schatzmeister Heiko Möller. Zu Beisitzern wurden gewählt. Norbert Holthausen, Ulli Pohl,
Josef „Poldi“ Lilienbecker, Frank Menzel, Johannes Moritz, Michael Königs,
Wolfgang Bertram, Hermann-Josef Otten und Simon Breuer. Wir wünschen dem neu
gewählten Vorstand viel Glück für seine anstehenden Aufgaben. Auch bei der Tanzgarde gab es einen Wechsel an der Spitze, aus beruflichen Gründen gab Kerstin Maletz das Amt der Leiterin der Tanzgarde ab und Kerstin Giannakis übernahm die Führung. Am 02.04.2019 war für die Fidelen Jungen ein trauriger Tag, nachdem im November 2018 schon unser Gründungsmitglied Hans Pohl verstorben war, trugen wir heute unser letztes Gründungsmitglied Willi Esser zu Grabe. Willi wurde 91 Jahre alt.Fortsetzung
folgt……… Aktualisierung dieser Seite am: 21.04.2019 |